Ein Kaffee, der es in sich hat

Schwarzer Kaffee, Irish Whiskey, karamellisierter Zucker und Schlagsahne: Das sind die Grundzutaten für einen Irish Coffee. Dieses gehaltvolle Getränk, von dem man kaum mehr als eins trinken kann, hat sogar seinen eigenen Gedenktag … nämlich heute, am 25. Januar.

Sein Ursprung liegt tatsächlich in Irland und nicht, wie manchmal behauptet wird, in Amerika. Und das kam so: In Foynes in Westirland gab es früher einen Flugplatz für Transatlantikflüge mit sogenannten Flugbooten, Wasserflugzeuge ohne Kufen; sie konnten sozusagen auf dem Bauch schwimmen, aus dem Wasser starten und recht nah über die Oberfläche fliegen. Heute ist dort das „Foynes Flying Boat Museum“, das diese faszinierende Ära der Luftfahrt würdigt.

Wie es sich gehört, hatte der Flughafen ein Restaurant; es wurde von einem nordirischen Koch namens Joe Sheridan geleitet. In einer stürmischen Nacht 1943 musste ein Flugboot, das schon mehrere Stunden in Richtung New York unterwegs gewesen war, wegen des schlechten Wetters umdrehen und zurück nach Foynes fliegen. Die Passagiere waren, wie das auch heute der Fall wäre, frustriert und erschöpft. Um sie aufzumuntern, ließ sich Sheridan ein raffiniertes Getränk aus den oben genannten Zutaten einfallen. Die Laune hob sich schlagartig! Irish Coffee, für den sich Sheridan später ein spezielles Kelchglas einfallen ließ, wurde zum Markenzeichen des Flughafens und seines Restaurants. Sheridan wanderte nach dem Krieg in die USA aus und nahm sein Rezept mit nach San Francisco, deshalb wird das dortige Buena Vista Café, in dem er arbeitete, manchmal als Heimstatt des Getränks angeführt.

Eine komplett neue Erfindung war Irish Coffee nicht, den „Pharisäer“ mit Rum gab es schon vorher. Wie der Name andeutet, sollte bei dieser norddeutschen Variante der Alkoholgehalt unter der Sahnedecke verborgen bleiben. Das hat ein Ire natürlich nicht nötig, der kann ganz offen einen trinken!

Mehr über den Flughafen Foynes, Mr. Sheridan und sein Spezialgetränk: www.flyingboatmuseum.com