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Die feine englische Art

Englischer Rasen: Es grünt so grün

Englischer Rasen: Es grünt so grün

Der englische Rasen hat Weltruhm: sattes leuchtendes Grün und sorgfältig gemäht

Der englische Rasen hat Weltruhm: Sattes leuchtendes Grün, sorgfältig gemäht, mit scharfen Kanten und im besten Fall einem eleganten Streifenmuster – das ist der Stoff, aus dem die Gartenträume sind. Und dies schon seit Jahrhunderten. Eine erste liebevolle Erwähnung einer Grasfläche, die – kurz geschoren – das Auge erfreut, findet sich in einem Aufsatz Sir Francis Bacons aus dem Jahr 1625. In diesem Essay, Titel „Of Gardens“, „Von Gärten“, beschreibt der Staatsmann und Philosoph sehr detailliert, was seiner Meinung nach zu einem idealen Garten gehört und was nicht (Springbrunnen ja, Teiche nein, um nur ein Beispiel zu nennen). Er nennt das Wort „lawn“ nicht, das sich übrigens von „land“ herleiten soll, sondern spricht nur von Gras. Trotzdem sieht man ihn beim Lesen sofort vor sich, den perfekten Rasen. Wie er allerdings zu Bacons Zeiten geschnitten wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Wahrscheinlich übernahmen Schafe den Job, und die Diener sammelten dann die Hinterlassenschaften ein … denn der Rasenmäher wurde erst 1830 in Großbritannien patentiert. Es ist einem Mr. Edwin Beard Budding zu verdanken, dass sich viele Männer bis heute keine Gedanken mehr machen müssen, was sie samstags vorhaben.

Warum ist der Rasen in England so wichtig? Vielleicht, weil viele der typischen, teils in Großbritannien erfundenen Sportarten auf ihm gespielt werden, vom Cricket über „lawn tennis“ und Fußball bis zum Croquet. Und Golf natürlich – das Grün auf Golfplätzen gleicht samtigen Teppichen und sieht aus wie gemalt. Hier wird sicher viel gedüngt und gewässert oder gar mit Herbiziden gearbeitet, was im Privatgarten heute meist verpönt ist. Wichtig sind daher die Wahl der richtigen Sorte, regelmäßiges Mähen und gelegentliches Vertikutieren sowie, in Mußestunden, das Herauszupfen von Moos und anderen Pflanzen, die da nicht hingehören. Ein gepflegter Rasen dankt es damit, dass er die bunten Stauden und Blumen erst so richtig zur Geltung bringt und den ruhenden Pol im bunten Allerlei bildet. Es sitzt sich auch gut darauf, mit und ohne Picknick.

Wer sich für die Geschichte des englischen Rasens interessiert, kommt am „Lawn Mower Museum“ in Southport (in der Nähe von Liverpool) nicht vorbei. Zum Bestand zählen uralte, kuriose, superschnelle sowie wassergekühlte Rasenmäher; außerdem gibt es eine Sammlung von Geräten, die Prominente gestiftet haben, darunter Prince Charles und Garten-Guru Alan Titchmarsh. Wer Probleme mit seinem eigenen Mäher hat, findet dort auch kompetente Ansprechpartner und Hilfe, wenn Ersatzteile für alte Schätzchen fehlen.

PS. Kennen Sie schon unseren praktischen Rasenkantenstecher?

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