Gleiche Aussprache, unterschiedliche Bedeutung
Neulich war gerade das Nachbarskind zu Besuch, als "Mull of Kintyre" im Radio lief. Obwohl schon etwas angejahrt, stieß das Lied beim jungen Publikum auf Begeisterung. Jedes Mal, wenn Paul McCartney "O mist rolling in from..." sang, kicherte das Nachbarskind. "Wir haben ein Lied über Mist gehört", informierte es seine Mutter beim Abholen. So schnell ist er verspielt, der Ruf als seriöser Babysitter.
"Mist" heißt Dunst, Nebel oder Hauch und klingt im Englischen romantisch und geheimnisvoll. Daher ist das Wort ein beliebter Bestandteil von Markennamen, zum Beispiel für Parfums (!) oder Getränke, denken Sie an den Whiskeylikör "Irish Mist". Der ist im deutschen Sprachraum, obwohl lecker, kein Verkaufshit.
Gleich oder ähnlich klingende Wörter im Englischen und im Deutschen sind ja ein steter Quell der Freude. Wir erinnern uns an unsere Freundin Beverley aus Donington, die sich über das Wort "hell" in Ferienwohnungs-Anzeigen kringeln konnte, weil es auf Englisch "Hölle" heißt. Auch "groß", besonders wenn es "gross" geschrieben wird, sorgte oft für Erheiterung. "Gross" heißt in der englischen Sprache "widerlich, ekelhaft", also nichts, womit man gern zu tun hat, zumal im Zusammenhang mit Ferienwohnungen.
Neben diesen ähnlich klingenden Wörtern – der Fachbegriff heißt Homophone – gibt es noch solche, die in beiden Sprachen gleich geschrieben, aber anders ausgesprochen werden. Die sind auch lustig. So sorgt "gut" immer wieder für Erstaunen, denn das heißt auf Englisch "Innereien" oder "Darm". Auch "Bad" hat Charme, besonders in Kombination mit Städtenamen. "Bad Kissingen" zum Beispiel ist eine schöne Stadt, aber für Briten auf Partnersuche wohl kein attraktives Ziel. Wenn schon Kurschatten, dann soll er gut küssen.
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